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So... ...jetzt kommt der Dr. Hillmann wieder ins Spiel. Nach dem Chemo-Ende fuhren wir wieder nach Ingolstadt, um mit dem Doktor den Verlauf des "Knochenwachsens" zu besprechen. Ich sollte einen Fixateur bekommen, mit dem mein Knochen wieder wachsen soll. Das funktioniert so: Es werden 9 Pins (Stäbchen) in den Knochen geschraubt. Diese schauen dann zur Hälfte aus dem Bein heraus, damit so der Fixateur außen am Bein fest gemacht werden kann. Ein paar Tage nach der OP wird dann täglich geschraubt, damit das Bein pro Tag einen Millimeter länger wird. 12 cm sollten mit dieser Methode mein Knochen wachsen.
Am 03. April 2002 war es so weit, Mama, Papa und ich fuhren wieder nach Ingolstadt ins Krankenhaus. Die Klinikclowns waren schon vor Ort und heiterten die ganze Kinderstation auf. Sie bemalten aus Spaß meinen Fuß, damit die Ärzte bei der Operation wissen, wo sie aufschneiden müssen. Ich freundete mich mit dem kleinen Andreas an, der seit seiner Geburt im Rollstuhl saß. Zusammen machten wir mit unseren Rollis viele Wettrennen auf den langen Fluren des Krankenhauses.
Einen Tag später ging es ab nach Hause und uns hatte der Alltag wieder. Nebenbei mussten wir alle 4 Wochen nach Regensburg zur Nachsorge. Jedes Mal war ein Stück Angst dabei, dass etwas nicht passt. Ich hatte große Angst vor einem Rückfall, denn ich wollte endlich wieder normal sein. Doch bei jeder Untersuchung, die positiv ausgefallen ist, wurde die Angst kleiner. Am 11. Juli 2002 feierten wir in Regensburg das Ex-Hicki-Fest. Es ist ein Fest für alle, die die Chemo abgeschlossen und ihren Hickman entfernt bekommen haben. Wir waren 7 Mädchen: Martina, Nathalie, Tamara, Annika, Tanja, Mirijam und ich. Annika und Martina haben es leider nicht geschafft, sie sind 2008 bzw. 2004 gestorben. Ein weiteres Highligh 2002 war der Ausflug mit dem VKKK ins Legoland Deutschland nach Günzburg. Durch Rollstuhl und Krücken hatte ich zwar den Nachteil, dass ich nicht alles ausprobieren konnte. Dafür mussten wir bei den Attraktionen, die ich benutzen konnte, nie anstehen. Es gab einen extra Eingang für Behinderte, bei dem man gleich bis nach vorne kam. Es wurde wirklich ein schöner Tag. Und natürlich nicht zu vergessen: Meine Haare sind wieder gewachsen. Anfangs kamen die erhofften Locken, aber je länger die Haare wurden, desto glatter wurden sie. Das Jahr verging also, mein Knochen wuchs richtig schön und am 12. Dezember 2002 lag ich wieder im OP. Dieses Mal wurde der neue Knochen am Sprunggelenk festgemacht, dieses ist seit dem versteift Die oberen drei Pins wurden nicht mehr gebraucht und deshalb rausgemacht. Der Fixateur wurde eine Nummer kleiner wieder rangeschraubt. So blieb das ganze Ding noch drin bis März 2003. Dann wurde er endlich abgebaut. Das ist ganz leicht, man schraubt zuerst den Fixateur ab und danach die Pins aus dem Bein. Alles ambulant, es tut gar nicht weh. Ich bekam nachher noch 2 x einen Gips, damit auch wirklich nichts passiert. Als der endlich abgemacht wurde, fühlte ich mich wie ein freier Mensch und ging nach 2 (!!!) Jahren endlich wieder ohne Krücken. Endlich war ich wieder "frei"! Ich bekam orthopädische Schuhe, die mein rechtes, nur noch halb vorhandenes Sprunggelenk die nächste Zeit stützen sollte. Im Sommer fuhren wir nach Bad Oexen zur Kur, erholten uns und nahmen das als Abschluss für die ganze Geschichte. Eigene Webseite von Beepworld Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der Autor dieser Homepage, kontaktierbar über dieses Formular! |